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Geschichte E-Mobilität: 1999 - 2011

Von der Taufe einer neuen Fahrzeugspezies bis Reluktanz Fluss Motoren. Geschichte E-Mobilität Teil 4: 1999 - 2011
 

 
Hannes Neupert folgt der Entwicklung der Leicht-Elektro-Fahrzeuge (LEVs) seit seiner Jugend und war an ihrem Erfolg in den letzten 20 Jahren maßgeblich beteiligt.
Für das ExtraEnergy Magazin Nr. 3 hat er in Archiven gekramt und das LEV Museum in Tanna durchforstet, um eine kleine Geschichte der E-Mobilität aufzuzeichnen.

1999: Taufe einer Fahrzeugspezies
ExtraEnergy führte 1999 seinen Test im italienischen Modena durch. Die Stadt ist trotz des nahegelegenen Ferrari Werkes eine der wenigen in Italien, in der sich ein hoher Fahrradverkehrsanteil gehalten hat. Hier stellte Susanne Brüsch in einer Pressekonferenz von ExtraEnergy zum ersten Mal den Namen »Pedelec« vor. Die Abkürzung für Pedal-Electric-Cycle wurde von ihr im Rahmen ihrer Diplomarbeit entwickelt, die von ExtraEnergy betreut wurde.
Heute ist Pedelec als Name nicht mehr wegzudenken. Das gegenwärtig oft verwendete »E-Bike« bezeichnet das juristische Leichtmofa, bei dem man unterstützt wird ohne treten zu müssen, das es de facto in Europa eigentlich fast nicht mehr gibt.

>> 1999: Norbert Haller präsentiert Mantis Konzeptstudie

2001 Prototyp Sparta Ion
2001 ist fast ein Initialjahr für die Entwicklung des Pedelecs, weil in diesem Jahr Sparta den Urprototypen des Ion Pedelecs auf der IFMA vorstellte. Auch wenn es noch zwei Jahre dauern sollte bis dieses Modell wirklich in den Verkauf ging, hatte es einen ganz neuen Weg aufgezeigt. Erstmals gab es ein Elektrorad, dem man es nicht ansah, da die Batterie im Rahmen versteckt war und der Antrieb in der Hinterradnabe saß.
Diese integrierte und damit salonfähige Version hat den holländischen Fahrradmarkt binnen weniger Jahre so elektrifiziert, dass vom Sparta Ion bis heute über 500.000 Exemplare verkauft wurden und es so das meistverkaufte Pedelec in Europa wurde.

>> 2001: Ur-Prototyp des Sparta Ion

2002 Lithium Technologie in Pedelecs
Die Lithium-Mangan Flachzellen der Firma NEC Tokio, die ab 2002 und bis 2011 in den Produkten von Panasonic Cycle Technology fast unverändert verwendet wurden, waren eine wirkliche Revolution in der Batterietechnologie. Sie hat den japanischen Markt umgehend beflügelt und auch in Europa den Neuanfang der Firma BikeTech, die als erstes auf den neuen Panasonic Antrieb gesetzt hat, ermöglicht.

Pünktlich zur Weihnachtszeit 2002 führte Bosch den ersten Akkuschrauber mit Lithium Ionen Batterie, den IXO, ein. Sony war es gelungen, die damals gerade erst 11 Jahre alte Li Ion Batterie Technologie, die bisher nur für sehr geringe Ströme (langsame Entladung) geeignet waren, auch für hohe Ströme (schnelle Entladung) zu optimieren. Für Bosch bedeutete dies den Sieg über Billig-Schrauber aus China, für Pedelecs den Durchbruch.
Die Firma BionX nutzte die Sony Batterietechnik aus dem Akkuschrauber umgehend, um dem kräftigen Nabenmotor die notwendige Power und Reichweite bei überschaubarem Gewicht zu verpassen. Mit den neuen Lithium Batterien und den zuverlässigen Antrieben von Panasonic und, im kleineren Maßstab BionX, wuchs der Markt sehr schnell, da Kunden dauerhafter Nutzen gebracht wurde.

2003 Sparta Ion in Serie
Sparta profitierte bei der Markteinführung der Sparta Ion Produktreihe im Jahr 2003 vom guten Ruf, den sich Lithium Ionen Batterien erarbeitet hatten. Die meisten Kunden gingen wohl davon aus, dass das »Ion« auch Ionen Batterien hat. Eingesetzt waren jedoch Ni-Mhd Batterien, die aber sehr zuverlässig ihren Dienst taten. So zuverlässig, dass die Accell Gruppe zu der Sparta gehört, nach einigen Jahren Erfahrung eine Garantie auf zwei Jahre dafür anbieten konnte und dies noch heute tut. Eine Garantieverlängerung für weitere drei Jahre entspricht ziemlich genau dem Materialpreis einer Neubatterie.

2010 Bosch Antrieb
Die Grundlage für den Einstieg von Bosch ins Leicht-Elektro-Fahrzeug Geschäft legte eine Marktprognose, u.a. von HNC, die LEVs großes Wachstum voraussagte und den Vorstand zum Schritt in das Elektro-Antriebsgeschäft bewegte. Den Markteintritt von Bosch im Frühjahr 2010 nutzten gleich 13 Fahrradhersteller, speziell die, die bisher nichts elektrisches in ihrem Programm hatten, für ihren Einstieg in das Elektroradgeschäft. Im Januar 2011 hat Bosch seine erste Produktionsstätte der Antriebe in der Normandie hochgefahren – die Produktionskapazität dort beträgt aktuell bei voller Auslastung 300.000 Einheiten pro Jahr, eine identische Produktionslinie soll im Laufe des Jahres noch im ungarischen Miskolc aufgebaut werden.

>> 2010: Bosch Antrieb

2011 Reluktanz Fluss Motoren
Zwei Unternehmen, eines davon Motor Excellence aus den USA, überraschten auf der Taipei Cycle Show 2011 in Taiwan die Industrie mit der Vorstellung von Reluktanz Fluss Motoren. Diese gab es zwar schon einmal 1995, doch erst heute gibt es die entsprechende Elektronik zur Steuerung.

>> 2011: Peugeot - MU Projekt

Ausblick
Vor allem die Software und Ansteuerungselektronik birgt gegenwärtig noch viel Optimierungsbedarf und Entwicklungspotenzial. In der Batterietechnik wird sich voraussichtlich in puncto Energiedichte, Lebensdauer und Sicherheit einiges tun. Die Innovation geht weiter, so dass die Elektrotechnik und die Software in die letzten Winkel des Fahrrades vordringen und es komplett verändern werden.

>> Teil 1: 1860 bis 1952

>> Teil 2: 1970 bis 1991

>> Teil 3: 1992 bis 1998

Weitere Informationen zur Geschichte der E-Mobilität finden Sie hier:

>> Geschichte E-Mobilität

Text: Hannes Neupert
Bilder: ExtraEnergy Archiv

Online Publikation: Angela Budde

Datum: 25. Oktober 2011

 

 

 

 

 

 

 

 
 

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