Pedelec und E-Bike Test
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Sound für Pedelecs - Kommentar

Kommentar von Hannes Neupert (1. Vors. ExtraEnergy e.V.) zur Einführung des akustischen Fahrzeug-Warnsystems AVAS als akustische Orientierungshilfe besonders leiser Fahrzeuge. 
 

 
 Hannes Neupert (1. Vors. ExtraEnergy e.V.): "Meine erste Reaktion zu der Idee eines AVAS-Sounds war ganz klar. Ein Pedelec braucht keinen Sound. Ich freue mich doch, wenn es beim Fahren nicht nervig summt, surrt, pfeift, klappert oder brummt. Doch nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema habe ich meine Meinung komplett gewandelt und bin ein großer Befürworter des AVAS-Sounds für Pedelecs geworden.

Ein Beispiel ist die Bionik: Fast alle Tiere geben bei der Bewegung Geräusche von sich. Hufgeräusche erlauben es aneren Lebewesen einzuordnen, was da im Anmarsch ist. Beispielsweise klingt ein dahintrabender Esel ganz anders als eine Horde von 30 Pferden, die sich im Galopp auf ihr Ziel zubewegen. Es ist also über die Akustik der Laufgeräusche der Tiere möglich, gundlegende Aussagen zu Art, Gewicht, Größe, Geschwindigkeit, Richtung und Anzahl der Tiere zu machen.

In der Natur ist es nur sehr wenigen auserwählten Tieren gestattet, sich geräuschlos fortbewegen zu dürfen, beispielsweise der Eule, den Katzen und Schlangen. Würden sich alle Tiere lautlos bewegen, käme es in der Natur umgehend zum Orientierungschaos. Die Lautlosigkeit wird in der Natur nur von Tieren genutzt, um sich dem Beutetier möglichst unbemerkt zu nähern. 

In unserem Leben helfen uns AVAS-Sounds beispielsweise, nicht überrascht zu sein, wenn sich eine Hornisse auf unseren Arm setzt. Wir haben sie schon von weitem gehört und uns darauf einstellen können, dass hier ein großes für uns potentiell gefährliches Insekt auf uns zukommt. Wir hatten eine Chance auf ein Ausweichmanöver. Wir können AVAS-Sounds für Mücken aber auch dazu missbrauchen, diese in unserem Schlafzimmer eineutig zu lokalisieren und hinterrücks zu ermorden.

Auf Pedelecs übertragen, sollte man es im Straßenverkehr den freidliebenden Verkehrsteilnehmern zuordnen. Teilnehmern mit eindeutigen Sounds, die einzeln und im Schwarm angenehm klingen. So eintspannend wie ein rauschender Blätterwald oder ein plätschernder Bach, der nach einem heftigen Regenfall, statt nur leise dahinzuplätschern, für kurze Zeit anfängt, zu rauschen.

Der Pedelec Sound sollte es uns also im Idealfall ermöglichen, dass wir als Anwohner, Fußgänger oder auch selber als Pedelec Fahrer hören können, welche anderen Verkehrsteilnehmer sich um uns herum bewegen, wie viele es sind, wie schnell sie fahren, wie schwer sie sind, ob sie beschleunigen oder langsamer werden und wenn wir uns ganz gut auskennen, können wir sogar die feinen Unterschiede zwischen den Marken erkennen.

Damit wir aber nicht in einem AVAS "Gedudel" untergehen, welches die Welt mit Sound-Smog verpestet, der die Abgase der heutigen Verbrennungsmotoren durch Sounds ersetzt, die die Welt verpesten, ist es notwendig, Regelwerke zu schaffen.

Diese Regelwerke sollten die Indikatioren für Geschwindigkeit, Gewicht, Beschleunigung und Abbremsung eindeutig und international gültig definieren. Beim Pedelec gibt es aber auch noch andere interessante Fakten, die über den Sound kommuniziert werden könnten, wie beispielsweise die Intensität des Muskeleinsatzes, also des momentanen Unterstützungsfaktors.

Das ist also ein Fall für die ISO, in der beispielsweise heute der Klang einer Fahrradglocke beschrieben ist. Wenn die Grundlagenforschung des SAVE Konsortiums abgeschlossen ist, ist der Weg hin zu einem harmonisierten internationalen Standard die logische Konsequenz.

Das SAVE Konsortium ist das erste interdisziplinäre Netzwerk, welches sich der verantwortungsvollen Aufgabe gestellt hat, dem Pedelec eine Stimme zu verleihen, die sich ganz natürlich anfühlt und für Fahrer wie Umfeld eine akustische Verbesserung darstellt. Damit wird ein Beitrag zur Verbesserung, speziell für den urbanen Raum, geleistet."

Weitere Informationen unter:

>> Akustisches Fahrzeug-Warnsystem AVAS

>> Sound als Kundenwunscherfüllungsfaktor

Text: Hannes Neupert

Online Veröffentlichung und Bild: Angela Budde

Datum: 27. November 2015

Letzte Aktualisierung: 3. Dezember 2015

 
 

Termine:

7.-12. September 2021, IAA, München, Testparcours

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