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Zukunftsträchtige Vergangenheit

Am Tag der offenen Tür bei ExtraEnergy konnten Interessierte die „Alte Schule“ in Tanna besuchen. Das leerstehende Gebäude ist Gesprächsthema in der Gemeinde, seit Hannes Neupert sie sanieren und zu einem Museum und Schulungszentrum für kleine Elektrofahrzeuge umbauen will.
 

 
Der Schulweg führt durch eine kreuzgangartige Tordurchfahrt und steil nach oben, so steil, dass nur ein Pedelec aushelfen kann. Der Blick fällt zuerst auf die sanierte Kirche, mit der sich die Schule den Hügel über dem Marktplatz teilt. Früher gehörte diese Schule der Kirche, der Fürst hatte die Schulaufsicht gegen das Forstrecht der Wälder um Tanna getauscht. Dies ist bis heute so, nur, dass es nun eine neue Schule gibt, für die die Kirche lediglich zahlt, das Grundstück der alten Schule gehört der Stadt.

Durch eine alte Holztür betritt man den Schulbau und schmeckt unvermittelt den Staub vergangener Zeiten. Das Gebäude war bis 1975 in Betrieb, seitdem ist kaum etwas verändert worden. Ein Raum wurde für den Fernsehfilm „Soweit die Füße tragen“ auf (noch) älter getrimmt, die restlichen Klassenzimmer sind klar als solche erkennbar, auch ohne Pulte. Alte Tafeln, Turnbänke und Waschbecken für Tafelwasser, selbst ein Lehrertisch erinnern an den Schulalltag.

Einwohner aus Tanna, die der Fürhung von Hannes Neupert folgen, erkennen ihre alten Klassenräume wieder, bis sie in den dritten Stock vordringen. Hier befand sich früher die Direktorenwohnung, in der sozialistischen DDR wohnte dort der Hausmeister, wie sich ein ehemaliger Schüler, erinnert. Heute ist das Obergeschoss ein einziger großer Raum. Zwischenwände erkennt man nur noch an rohen Balken. Fachwerk ohne Putz, das absichtlich stehengelassen wurde. Hier bekommt man einen ersten Eindruck, wie innovativ der Umbau gestaltet werden kann, ohne die Vergangenheit zu leugnen.

Der Dachboden, ebenso ein Raum ohne Mauern, zeugt vom Wechsel der politischen Systeme, die die Schule miterlebt hat. Plakatreste mit Friedensparolen der Nachkriegszeit, sozialistische Propaganda von Planübererfüllung und ein einsames BRD- Kennzeichen dienen als Zeitzeugen.

In Zukunft sollen unter dem Dach die ältesten Prototypen elektronischer Kleinfahrzeuge Platz finden. In den unteren Stockwerken gäbe es Schulungs- und Büroräume, sowie mehr Ausstellungsfläche für die ständig wachsende Sammlung von Elektrorädern bei ExtraEnergy. Vereinsvorsitzender Neupert hofft, so mehr internationale und Gäste aus der Region zu begeistern. „Moderne Glaspaläste gibt es schon genug“, meint Neupert und betont den reizvollen Kontrast, den das alte Gebäude und die Anfänge einer elektronischen Zukunft bilden.

Die Besucher finden sowohl die Pläne, als auch die Pedelecs „interessant“. Schließlich hat man dieser Tage „die Räder schon an sich vorbei sausen sehen“. Vorschläge, das Gelände abzureißen und zum Parkplatz umzufunktionieren, stoßen bei den Tannaern auf Unverständnis. „So viele Parkplätze brauchen wir gar nicht“, stattdessen ist man neugierig darauf, mal die Elektroräder am Tag der offenen Tür selbst zu fahren.
Einig sind sich die Besucher darin, dass „es besser ist, wenn das Gebäude genutzt wird“, doch das geht eben nur, „wenn´ s Geld da ist“. Die Finanzierung der Umbaupläne ist derzeit noch ungeklärt. Da das Gebäude denkmalgeschützt ist, setzt Hannes Neupert auf staatliche Förderung. Die „Alte Schule“ von Tanna könnte so den Beginn einer neuen Art von Mobilität dokumentieren und wieder Pioniere beherbergen.

Fotos von der alten Schule


Text: Nora Manthey
Fotos: Patrick Knappick, Nora Manthey


4. Mai 2009

 
 

Termine:

7.-12. September 2021, IAA, München, Testparcours

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