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Wir wissen einfach nicht bescheid

Klimaaktivistin Greta Thunberg spricht im Video über Rückkopplungsschleife, Umschlagpunkte, galoppierenden Treibhauseffekt, Klimagerechtigkeit und CO2-Budget. Wir versuchen im Folgenden, Licht in das Dunkel zu bringen. Warten wir nicht mehr länger. Fridays for Future. Nächster globaler Streik: 20. September 2019.
 

 
Greta Thunberg ist die Auslöserin der globalen "Fridays for Future" Bewegung. Ihr Ziel ist die Sicherstellung der Einhaltung des 1,5 °C Ziels.  

!,5° C ist die wage Zielsetzung für die Beschränkung der Erderwärmung im Vergleich zum Vorindustriellen Zeitalter, für das sich die UN-Klimakonferenz 2015 ausgesprochen hat.

Konkret geeinigt wurde sich darauf, die Erderwärmung auf unter 2 °C zu begrenzen. Jedoch wird die Zwei-Grad-Begrenzung von vielen Forschern sowie u. a. vom IPCC für nicht ausreichend angesehen, um schwerwiegende Folgen der globalen Erwärmung auf Mensch und Umwelt zu verhindern.   

Schauen Sie sich auf Facebook Gretas Rede von der „R20 Austrian World Summit“ an. Es lohnt sich:

>> Thunberg: "Wir jungen Menschen wachen jetzt auf"(facebook.com)

Fridays for Future
Fragen und Antworten zu den Forderungen der Bewegung finden Sie hier:

>> FAQ zu den Forderungen der Fridays for Future Bewegung

Wir wissen einfach nicht bescheid
"Sobald wir verstehen und die Situation erkennen, handeln wir", ist Greta Thunberg überzeugt. "Dann verändern wir uns. Menschen sind sehr anpassungsfähig. Anstatt also wie verrückt nach Lösungen für ein Problem zu suchen, von dem die meisten von uns gar nichts wissen, müsst ihr euch auch darauf konzentrieren, uns über das Problem zu informieren.“

Klimabegriffe erklärt
In Ihrer Rede spricht Greta von Begriffen wie Rückkopplungsschleife, Karbonhaushalt, Umschlagspunkten, dem galoppierenden Treibhauseffekt, Klimagerechtigkeit, Weltklimabericht und Keeling-Kurve.

Wir versuchen im Folgenden, Licht in das Dunkel zu bringen.

Weltklimaberichte
Weltklimaberichte werden vom IPCC (Weltklimarat) zusammengestellt und bilden die wissenschaftliche Grundlage für die UN-Klimaschutzverhandlungen. Sie werden etwa alle 6 Jahre veröffentlicht. 

Dazwischen veröffentlicht der IPCC einzelne, kürzere Sonderreports zu Spezialthemen. Der aktuellste ist der Sonderreport „1,5 Grad globale Erwärmung (SR1.5)“, der am 8. Oktober 2018 auf einer Pressekonferenz in Incheon, Südkorea, vorgestellt wurde (Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung).

Karbonhaushalt/CO2-Budget
Der größte Fehler der Menscheit war, fossile Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas und Kohle zu verbrennen. Fossile Rohstoffe sind in der Erde lagernde Kohlenstoffvorkommen. Bei der Verbrennung entsteht überschüssiges CO2, das heute unser Überleben gefährdet.

Der Weltklimarat gibt das globale CO2-Restbudget in seinem 2018er Sonderbericht mit 420 Gigatonnen an, wenn das 1,5-Grad-Ziel (bezüglich der globalen Luftdurchschnittstemperatur an der Oberfläche) mit 66 % Wahrscheinlichkeit erreicht werden soll (Wikipedia, CO2-Budget).

Da die Welt jedoch jedes Jahr circa 42 Gt an CO2 ausstößt – rechnerisch entspricht dies 1332 Tonnen pro Sekunde – dürfte dieses Budget in gut acht Jahren aufgebraucht sein:

>> So schnell tickt die CO2-Uhr

Keeling-Kurve
Die Keeling-Kurve ist die graphische Darstellung des mittleren globalen CO2-Konzentrationsverlaufs in der Erdatmosphäre seit dem Jahr 1958. Während der letzten 800.000 Jahre war die Konzentration von CO2 in der Erdatmosphäre nie größer als 300 ppm. Am 11. Mai 2019 wurde ein neuer Höchststand von 415,26 ppm erreicht (Wikipedia, Keeling-Kurve).

Rückkopplungsscheife
Rückkopplungen sind Prozesse, die sich selbst verstärken (Klima-Wiki, Kipppunkte im Klimasystem). 

Der Eisverlust in der Arktis steckt in einer sogenannten Rückkopplungsschleife: Eis schmilzt und hinterlässt dünneres Eis, das weniger stark als dickeres reflektiert (Rückkopplungsschleife auf Deutsch, https://de.glosbe.com)

Diese dort stark veränderte Absorption einfallender Sonnenstrahlung ist die sogenannte Eis-Albedo-Rückkopplung - die stärkste im Klimageschehen wirkende Rückkopplung (Wikipedia, Positive Rückkopplung). 

Eine im Jahr 2011 erschienene Studie deutet darauf hin, dass alle für den im Jahr 2007 erschienenen IPCC-Report verwendeten Modelle den Effekt unterschätzten.

Eine weitere  Studie von 2015 kommt zu dem Ergebnis, dass die Verdunklung von Schnee und Eisflächen durch Biofilme, insbesondere durch die Blüte roter Schneealgen, in Klimamodellen bisher unterschätzt wurden (Wikipedia, Eis-Albedo-Rückkopplung).

Umschlagpunkte/Kippunkte
Weil das Klimasystem nichtlinear ist und es zahlreiche positive Rückkopplungegibt, kann es insbesondere in dafür anfälligen Regionen zu plötzlichen und drastischen Klimaänderungen kommen und dann das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen bringen.

Auch wenn die Ursache danach zurückgenommen werden sollte, wird das Klima nicht unbedingt wieder in den alten Zustand zurückkehren, die Änderung ist also irreversibel. (Klima-Wiki, Kipppunkte im Klimasystem).

Galoppierender Treibhauseffekt
Ein galoppierender Treibhauseffekt (englisch runaway greenhouse effect) ist ein nicht aufzuhaltender und sich selbst verstärkender Treibhauseffekt. 

Bereits ein geringer Anstieg der Treibhausgase durch die Globale Erwärmung kann gefährliche Kippelemente im Erdsystem auslösen, die weitere Erwärmungsprozesse nach sich ziehen. Dies würde zu einem als Treibhaus Erde bezeichneten Zustand führen. 

Bei Erreichen der Zwei-Grad-Grenze können bereits unumkehrbare Prozesse angestoßen werden, die die Erde sehr stark weiter erwärmen, selbst wenn die Menschheit die Emissionen von Treibhausgasen gänzlich stoppt (Wikipedia, Galloppierender Treibhauseffekt).

Klimagerechtigkeit
Klimagerechtigkeit soll dafür sorgen, dass die ungleiche Verteilung der Folgen der globalen Erwärmung unter Berücksichtigung des Verursacherprinzips ausgeglichen wird (Wikipedia, Klimagerechtigkeit).

Der hohe Lebensstandard westlicher Industrieländer verursacht hohe Pro-Kopf-Emissionen.

Bevölkerungsreiche Schwellenländer wie Indien und China verzeichnen dagegen einen starken Zuwachs an Gesamt-Emissionen.

So haben z.B. die USA bei ähnlichen Gesamt-Emissionen wie China fünffach höhere Pro-Kopf-Emissionen (Klimagerechtigkeit global, S. Tuschen). 

Weite Teile Afrikas tragen hingegen nur wenig zum Ausstoß an Treibhausgasen pro Kopf bei, müssen aber stärker unter den Folgen leiden.

Klimaschutzziele der Bundesrepublik
Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sollen bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 reduziert werden. Langfristig soll bis zum Jahr 2040 eine Reduktion von mindestens 70 Prozent und bis 2050 weitgehende Treibhausgasneutralität erreicht werden. 

Reicht das aus, um die 1,5 °C Grenze zu erreichen?
„Nein“, beschreibt fridaysforfuture.de in den FAQs. „Der Weltklimarat kommt zum Schluss, dass selbst bei Einhaltung der aktuellen weltweiten Klimaschutzziele eine Erwärmung um 3 Grad bis 2100 und eine weitere Erhitzung danach nicht zu verhindern wäre.“ 

Explizit fordert Fridays for Future für Deutschland:

  • Nettonull 2035 erreichen
  • Kohleausstieg bis 2030
  • 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035
>> Forderungen an die Politik

Warten wir also nicht mehr länger
Bei den globalen Streiks der Fridays for Future Bewegung können Menschen aller Altersstufen mitmachen.

Die Städte, in denen der nächste globale Streik am 20. September 2019 stattfinden, können hier ermittelt werden:  

>> Globaler Streik 20. September 2019
 
Text: Angela Budde
 
 
Datum: 31. Juli 2019
Letzte Aktualisierung: 1. August 2019
 

 
 

Termine:

7.-12. September 2021, IAA, München, Testparcours

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