Pedelec und E-Bike Test
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Eine gute Gesetzgebung ist die Basis für den Erfolg des Pedelecs!

Oft wird bezweifelt, dass Gesetzgebung einen entscheidenden Einfluss auf die erfolgreiche oder weniger erfolgreiche Entwicklung haben kann.
 

 
Anhand von Beispielen in Japan, Deutschland, China und Europa ist aber anschaulich zu verstehen, wie entscheidend Gesetze für die Entwicklung eines Marktes und die Durchsetzung einer Technologie sein können.

Japan
1992 überzeugte Yamaha die japanische Regierung, dass ein Fahrrad, welches über einen proportional zur Muskelkraft unterstützenden Elektroantrieb verfügt, seinen Status als Fahrrad behalten darf. Seitdem sind in Japan mehr als 4,3 Millionen Pedelecs verkauft worden, allein 2012 430 000 Exemplare. Bis heute ist in Japan im Gesetz verankert, dass die Motorkraft nur proportional zur Muskelkraft eingesetzt werden darf. Das bedeutet, dass Pedelecs über einen präzisen Kraftsensor verfügen müssen, der die Muskelkraft misst.

>> Sanyo Elektrofahrrad

>> Yamaha PAS Pedelec

Europa
Ende der 80er Jahre gab es die Regelung in Österreich, dass Elektrofahrräder als Pferdefuhrwerk mit einem entsprechenden 10 km/h Schild fahren durften. Seit 1990 gab es eine nationale deutsche Regelung auf Probe, die Leichtmofa-Regelung, bei der ein elektrisches Mofa bis 20 km/h begrenzt ohne Helm gefahren werden durfte. 1995 wurde im deutschen nationalen Recht die japanische Regelung übernommen, dass Pedelecs als Fahrräder gelten, wenn ein Unterstützungsfaktor von 1 zu 1 zwischen Muskelkraft und Elektrokraft gewahrt wird. Im Rahmen der europäischen Harmonisierung Anfang der 2000er Jahre wurde dann die EPAC (der europäische Fachbegriff für Electric Power Assist Cycle) Regulierung geschaffen, die eigentlich eine europäische Klarheit zu den Regelungen schaffen sollte. In ihr wurde die japanische Regelung wieder abgeschafft. Es ist lediglich geregelt, dass die Elektrokraft nur wirken darf, wenn auch pedaliert wird – nicht wie stark. Dies hat zur Folge, dass auch Elektroroller als Pedelecs verkauft werden, die nur kleine Stummelpedale haben – diese muss man ab und zu mal etwas bewegen, damit der Elektromotor nicht aussetzt.

China
In China sind die elektrischen Zweiräder in vielen Metropolen wie auch auf dem Land zu einem dominanten Verkehrsmittel geworden. 2011 wurden in China 33 Millionen elektrische Zweiräder verkauft. Dies waren fast ausschließlich Elektroroller, die juristisch aufgrund der bei der Abnahme vorhandenen Pedale als Elektrofahrräder galten. Experten schätzen, dass in China 200 Millionen elektrische Zweiräder auf den Straßen unterwegs sind. Die Regierung hat gegen Ende der 90er Jahre den großen Erfolg der elektrischen Mobilität über finanzielle Vorteile forciert. So wurden die verbrennungsmotorischen Zweiräder plötzlich mit extrem hohen Abgaben belegt, was zur Folge hatte, dass diese Zweiräder innerhalb von nur 3 Jahren aus den meisten Städten verschwanden.

>> Elektrofahrräder in China

Text: Hannes Neupert, erarbeitet im Rahmen des GoPedec! Projekts der EU: Go Pedelec! Handbuch

Bilder: Sanyo, Yamaha, Hannes Neupert

Online Publikation: Angela Budde

Datum: 7. Januar 2013

 
 

Termine:

7.-12. September 2021, IAA, München, Testparcours

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