Pedelec und E-Bike Test
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Duell am Berg: Flyer rückt Radprofis auf die Pelle

Am 21. Juni berichtete das Schweizer Fernsehmagazin "Einstein" über eine ungewöhnliche Testfahrt mit Pedelecs. Ein Bericht mit Kommentaren von Hannes Neupert
 

 
Auf der Königsetappe der Tour de Swiss werden drei Pässe erklommen. Das sind zusammen 125,7 km und rund 4000 Höhenmeter die von den Radprofis in 3 Stunden und 45 Minuten abgefahren werden. Einstein schickte 3 ganz unterschiedliche Radler mit dem neuen Flyer Pedelecs  der S Serie auf diese Strecke. Ziel war es herauszufinden ob die Flyer in der Lage sind den Unterschied zwischen Hobbyradlern und Radprofis zu kompensieren. Das Team: Urs Freuler (ehemaliger Radprofi) Velokurierfahrerin Nathalie Moser und Einstein Moderator Mario Torrani (hat angeblich noch keine 100 km per Fahrrad in 2007 zurückgelegt). Mit einem 20- 26 km/h fährt selbst der Moderator anderen Hobbyrad-
fahrern am Berg rasant davon.

Beim Bergabfahren wird behauptet, dass elektrisches Bremsen keinen Sinn macht da der Fahrer, um eine Batterie komplett zu laden, 5 Stunden bergabfahren müsste. Hier hätte Hannes Neupert, Vorsitzender von ExtraEnergy, von einer Wissenschaftssendung mehr Präzision erwartet als einfach die Argumente der Firma Biketec zu übernehmen. Praxiserfahrungen mit anderen Pedelecs zeigen, dass eine starke Rekuperation (elektrische Bremsung) wie sie beispielsweise das BionX System hat, 5-15% mehr Reichweite ausmacht. Der Einwand, dass Energierückgewinnung nur bei einer höheren Gesamtmasse Sinn macht, ist falsch. Der Flyer besitzt leider nur keine Rekuperationsmöglichkeit, da der Motor im Tretlager durch einen Freilauf ausge-
kuppelt ist und so nicht zum Bremsen verwendet werden kann.

In einer Zwischenblende sieht man den Flyer-
Geburtsort: das Pedelec Montagewerk von Biktec im Emmental. Kurt Schär, der Geschäftsführer, erklärt im Beitrag wie der S-Klasse Flyer konzipiert ist. Die Montage des S-Flyers dauert angeblich einen ganzen Arbeitstag, die billigeren Modelle sollen wesentlich schneller zu montieren sein. Das klingt nicht wirklich plausibel: täglich werden angeblich rund 60 Flyer montiert. Kurt Schär erklärt, dass Biketec im Jahr 2005  2600 Fyler verkauft hat, 2006 waren es dann schon 4600, und für 2007 liegen die Erwartungen bei 6000-7000 Stück. Schon bald sollen die Verkäufe 10000 pro Jahr überschreiten. Interessant ist, dass 50% der Fahrzeuge exportiert werden. In der Schweiz hat das Pedelec erst einen Anteil von 1% verglichen mit dem gesamten Absatz von Fahrrädern pro Jahr. Besonders ist, dass Bicetec jeden Flyer erst nach Auftragseingang nach Kundenwunsch montiert, so sind viele Sonder-
wünsche möglich. Betrachtet man den Katalog der Firma Biketec auf www.pedelec.eu genau, ist klar dass die vielen Varianten und Rahmengrößen nicht auf Vorrat produziert werden können.

Urs Freuler würde am Berg gerne noch schneller fahren als der Flyer erlaubt. Doch wenn er in den Wiegetritt geht schaltet der Panasonic Motor ab. Ansonsten würde er bei dem Versuch, noch 50% Unterstützung mehr zu liefern, überhitzen. Urs Freuler benötigt für die Strecke
5 Batterien (Entspricht 1200 Wh = 0,3 Wh je Höhen-
meter). Er ist rund 20 Jahre älter als seine beiden Teamkollegen und wiegt rund 30 kg mehr. Mario Torrani war auch am Ende noch nicht aus der Puste obwohl er sonst nur sehr kurze Strecken mit dem Rad fährt. 

Die Velokurierfahrerin Nathalie Moser war als erste im Ziel – mit nur 26 Minuten mehr Fahrzeit als die Radprofis der Tour des Swiss. Mit 3 Minuten Rückstand auf Nathalie Moser kam Einstein Moderator Mario Torrani an und als letzter ganz knapp danach Radsportlegende Urs Freuler.

Spannend zu sehen ist wie dank des elektrischen Rückenwindes drei ganz unterschiedlich alte und unterschiedlich trainierte Menschen zusammen Radfahren können und dabei Spass haben. Dies wäre bei einer solchen Strecke ohne Elektrounterstützung unmöglich. Mario Torrani hätte wahrscheinlich frustriert am ersten Berg aufgegeben genauso wie Urs Freuler, für den es sicher eine Kränkung seines männlichen Stolzes gewesen wäre von einer Frau komplett abgehängt zu werden... 

Am Ende des Films sieht man wie die 3 Fahrer sich auf den Weg machen, um eine wohlverdiente warme Dusche zu nehmen. Der Kommentator weist hier darauf hin dass 5 Minuten warm duschen genau so viel Energie benötigt wie das Laden aller Akkumulatoren, die für diese Tour nötig waren. Also 1 Minute warm duschen = 30-50 km mit dem Pedelec Fahren und eventuell danach nicht duschen müssen da man nicht durch-
geschwitzt ist! Damit zeigt sich wie klimaneutral ein Pedelec wirklich ist.  Wenn man für den Spass am Pedelec fahren noch das Auto stehen lässt, ist die Klimabilanz nicht nur neutral sondern extrem positiv.

Ein Fernsehbericht von Thomas Gerber und Francois Loriol, Kamera Simon Usteri und Schnitt Sija Schwegler.

Zusammenfassung und Kommentare für ExtraEnergy von Hannes Neupert


Der Film kann auf der Webseite des Schweizer Fernsehmagazins Einstein jederzeit angesehen werden oder als Podcast unter folgendem Link herunter geladen werden: Das Duell am Berg

Bilderstrecke zum Film


17. Juli 2007

 
 

Termine:

7.-12. September 2021, IAA, München, Testparcours

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