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Pedelec - Relevanz als Massenverkehrsmittel

Der zweite landesweite Verkehrssicherheitstag der Polizeidirektion Oldenburg lud am 15. Juni 2013 zum Symposium Elektrofahrräder ein. Der gesamte Vortrag von Hannes Neupert (1. Vorsitzender ExtraEnergy e.V.) zur Relevanz des Pedelecs als Massenverkehrsmittel steht hier als kostenloser PDF Download zur Verfügung.
 

 
"Sicher, mobil und fit" war das Motto des 2. landesweiten Verkehrssicherheitstages am 15. Juni 2013 in Oldenburg.

Die sehr gut organisierte und empfehlenswerte Veranstaltung lud im Rahmenprogramm zur moderierten Unfallsimulation zwischen PKW und Fahrradfahrer (Dummy) durch die Verkehrswacht Minden, Überschlagssimulator, Polizeipuppenbühnen, Rauschbrillenparcours, Ausstellung von Elekrofahrrädern, Präventionsprojekten aus den Polizeiinspektionen und vielem mehr ein.

>> Fotostrecke

>> www.pd-ol.polizei-nds.de

Pedelec - Relevanz als Massenverkehrsmittel
Während des Symposiums "Elektrofahrräder" referierte Hannes Neupert (1. Vors. ExtraEnergy e.V.) zur Relevanz des Pedelecs als Massenverkehrsmittel.

"Der Mensch ist bequem, das ist Fakt", stellt Hannes Neupert zu Anfang seines Vortrags klar. "Nach meiner Erhebung nutzen 98 % der Menschen Rolltreppen. Daraus schlussfolgere ich, dass 98 % der Menschen potentielle Pedelec Nutzer sind."

Das Pedelec wird die Ikone der modernen Mobilität
"Bereits jetzt taugt das Pedelec schon als positiver Imageträger", ist Hannes Neupert überzeugt.

Die Marktzahlen sprechen für sich. "Im ersten Halbjahr 2011 haben holländische Fahrradhändler mehr als 50 % ihres Umsatzes mit Pedelecs gemacht. Der Absatz hochwertiger Alltags-Fahrräder wurde von den Pedelecs kanibalisiert.

In Deutschland könnten die jährlichen LEV Stückzahlen  schon vor 2030 höher sein als die PKW Verkäufe/Stück und 2050 sogar die Stückzahlen der Fahrradverkäufe übertreffen.

Für 2050 prognositiziere ich jährliche Absatzzahlen von ca. 250 Millionen Einheiten weltweit."

Sind Pedelecs gefährlich?
"Das Risiko fährt mit", war die Überschrift zu den Testergebnissen von Stiftung Warentest und ADAC zum Pedelec Test Ausgabe 6/2013, in dem 9 von 16 Rädern durchfielen.

ExtraEnergy hat den Test geprüft und ihm die Note `mangelhaft` gegeben:

>> Stiftung Warentest/ADAC - ExtraEnergy urteilt mangelhaft

Hannes Neupert begründet die Benotung mit fehlender Transparenz. "Die zum Teil steuerfinanzierte Stiftung Warentest hat trotz ihrer Zusage, die Testgrundlagen zu publizieren, diese nicht publiziert. Auf der anderen Seite mahnt sie härtere Normen an, ohne sich an der wichtigen Normenarbeit zu beteiligen. Durch die aufgrund geheimer Testgrundlagen nicht verifizierbaren Testresultate schädigt der populistische Test, der in der Presse in der Regel unreflektiert wiedergegeben wurde, die Marktentwicklung. Dadurch ist er in seiner Wirkung gegenläufig zu dem von der Bundesregierung beschlossenen Radverkehrsplan 2020.

Beim Lesen der Artikel von Stiftung Warentest und ADAC vergeht einem jegliches Interesse auf eine Probefahrt. Der Grundtenor ist ein politischer, doch lieber aus Sicherheitsgründen weiter Auto zu fahren. Ähnlich vernichtend wäre das Urteil, wenn man 16 aktuelle Autos mit 100 km/h gegen eine Betonwand fahren lassen würde. Die Frage ist, was ist relevant?"

Brauchen wir neue Normen?
"Bevor man neue Normen schafft wäre es kurzfrisitig am sinnvollsten, die bestehenden Vorschriften anzuwenden und durchzusetzen", fordert Hannes Neupert. "Beispielsweise die CE Kennzeichnung und die freiwilligen Sicherheitsstandards GS Zeichen und BATSO Prüfzeichen.

Die CE Kennzeichnung ist für jedes in der EU verkaufte Pedelec Pflicht. Mit dieser bestätigt der Hersteller die Konformität gemäß allen für dieses Produkt relevanten Prüfanforderungen.

Das GS Zeichen ist ein freiwilliges Prüfzeichen mit hohen Anforderungen. Bisher hat kein Pedelec im Markt eine erfolgreiche Zertifizierung nach dem GS Prüfzeichen erlangt.

Das BATSO Prüfzeichen ist eine freiwillige Norm für Batteriesicherheit, die 2007 publiziert und 2010 zertifiziert wurde. Trotzdem wurden bisher erst 16 Pedelec-Batterien erfolgreich danach zertifiziert."

Fahrradfahren gefährlicher machen als es ist
Während seines Vortrags zeigt Hannes Neupert ein Kampagnenbild der Hannelore Kohl Stiftung, in dem ein offensichtlich von einem Auto niedergestrecktes Mädchen mit Fahrrad dargestellt wird.

"Blutige Anzeigenkampagnen schüren gezielt den Schutzinstinkt der Eltern. Es wird suggeriert, dass das Mädchen den Unfall mit einem Helm unbeschadet überlebt hätte. Die Folge solcher Kampagnen ist, dass mehr Kinder unter Bewegungsmangel aufwachsen und mit Mama-Papa Taxi zum Kindergarten und zur Schule fahren. Der PKW Verkehr wird an den Schulen deutlich mehr und für die verbleibenden mit dem Fahrrad fahrenden Kinder steigt die Wahrscheinlichkeit, zu verunglücken. 

In den Niederlanden wäre eine solche Kampagne nicht möglich gewesen. Hier ist bekannt, dass Fahrradhelme auch nur partiell schützen können und das viel entscheidender ist, dass eine kritische Masse an Fahrradfahrern unterwegs ist."

Pedelec fahren verlängert das Leben
"Zusammenfassend kann man feststellen, dass Pedelec fahren wie alles im Leben potentiell gefährlich ist. Statistisch verlängert regelmäßiges Pedelec fahren jedoch das Leben.

Die Automobil-Lobby hat das Pedelec als ernsthaften Wettbewerber erkannt. Im Falle der Zusammenarbeit des ADAC mit Stiftung Warentest wird versucht, den Siegeszug des Pedelecs zumindest zu verlangsamen."

Helmpflicht nicht zielführend
"Schutzkleidung, wie Helme, kann sehr sinnvoll sein. Allerdings ist eine aus verschiedenen Lagern geforderte Helmpflicht zumindest unter den aktuellen Umständen sicherlich nicht zielführend. Sie würde den Radverkehr eher in seiner Akzeptanz dämpfen und so potentiell zu mehr Toten führen, denn es sterben in Europa wesentlich mehr Personen aufgrund von Bewegungsmangel als im Straßenverkehr.

Anstatt eines Helms wäre eine Schutzweste denkbar, die sich im Fall eines Falles wie ein Airbag aufbläst und den Träger in eine Art Michelin-Männchen verwandelt. Sie wäre viel besser geeignet als ein Helm, der zwar den Kopf schützt, dafür aber die Wahrscheinlichkeit einer schweren Nackenverletzung heraufsetzt.

Außerdem werden immer mehr Sicherheitstechniken erwartet, die das ganze Bild sehr schnell verändern werden."

>> Informationen machen mobil und sicher

Sicherheit durch Digitalisierung
"Das große Potential zur Optimierung der Sicherheit im Straßenverkehr liegt in der Digitalisierung. Hier im speziellen in Fahrer-Assistenz-Systemen, die es im ersten Schritt dem Fahrzeuglenker schwerer machen, mit einem schwächeren Verkehrsteilnehmer zu kollidieren. Das System funktioniert durch Erkennung des Fussgängers oder Radfahrers, wodurch im Falle des Kollisionskurses eine Zwangsbremsung oder ein Ausweichmanöver vorgenommen wird.

Noch konsequenter ist es, dem Fahrer gleich das Lenkrad aus der Hand zu nehmen wodurch das Fahren entemotionalisiert und damit deutlich sicherer gemacht wird.

In Kalifornien und Florida sind selbst fahrende Autos bereits legal unterwegs.

In Zukunft sollte also das Lenkrad bei PKWs, ähnlich dem Ersatzrad, in den Kofferraum verbannt werden. Wenn die Fahrzeit des Lenkers nicht mehr verschwendet würde, wäre die Fahrzeit an sich absolut nicht mehr so relevant. Diese könnte dann für andere Dinge wie lernen, arbeiten oder schlafen genutzt werden.

Schwierig wird sicherlich nur die Übergangsphase, in der sich emotionalisierte Fahrer und Computer die Straßen teilen.

Hier ist also der Gesetzgeber gefragt, den schnellen Übergang zu forcieren."

Noch mehr Informationen finden Sie in dem PDF Dokument des gesamten Vortrags von Hannes Neupert zu "Pedelec - Relevanz als Massenverkehrsmittel".

>> Pedelec - Relevanz als Massenverkehrsmittel (PDF)

Online Publikation: Angela Budde
Bild: Polizeidirektion Oldenburg

Datum: 10. Juli 2013

 
 

Termine:

7.-12. September 2021, IAA, München, Testparcours

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